Unser Hof am Rande der Heide

Barum ist eine kleines Dorf am östlichen Rand der Lüneburger Heide. Eine sanft geschwungene Landschaft, geformt von der letzten Eiszeit. Noch heute zeugen die sogenannten Findlinge, abgerundete, teils metergroße Steine, von dieser prägenden Zeit. Ortsnamen wie "Bruchtorf" deuten auf die vielen Moore, die vor Jahrhunderten die Region des sogenannten "Uelzener Beckens" bildeten. Den Mooren folgten Ackerbau und Heideflächen. Das „Uelzener Becken“ wird wegen seines fruchtbaren Bodens auch als der „Fettfleck“ der Lüneburger Heide bezeichnet. Ein hoher Lehmanteil macht die ansonsten eher sandigen Heideböden besonders fruchtbar.

 

Eine Landschaft, die viele Gäste anzieht. Hier lässt es sich wunderbar Rad fahren. Kanutouren auf der Ilmenau, Besuche der Universitätsstadt Lüneburg mit Ihrer mittelalterlichen Altstadt oder Entspannung in der Bad Bevenser Jod-Sole-Therme bieten jede Menge Abwechslung.

Die Geschichte der Familie Struck lässt sich bis in das Jahr 1746 zurückverfolgen. Damals heiratete Jürgen Hinrich Struck aus Hohenzethen die Hoferbin Anna Margaretha Darger in Barum. Zu dieser Zeit war die Familie Struck jedoch nicht auf der heutigen Hofstelle beheimatet, sondern bewohnte den Hof Nr. 10. Mehrere Generationen bewirtschafteten den Betrieb mit Viehhaltung und ca. 40 ha Ackerland.

 

In der vierten Generation erlitt dann im Jahr 1865 August Ludewig Wilhelm Struck einen tödlichen Arbeitsunfall durch einen Sturz vom Heuboden. Sein Hofnachfolger Heinrich August Wilhelm Struck war damals erst zwei Monate alt. Es folgten wirtschaftlich schwierige Jahre. Von 1866 bis 1870 herrschte in Deutschland außerdem Krieg. Die Schwester vom tödlich verunglückten August Ludewig, Wilhelmine Dorothee Elisabeth Struck, hatte bereits 1846 den Bewirtschafter der Hofstelle Nr. 11 Jürgen Heinrich Meyer geheiratet. Die Familie entschloss sich, den Betrieb an den Gutshof von Meding zu verkaufen und nach Amerika auszuwandern. Herr von Meding tauschte dann 1886 diesen Hof Nr.11 gegen den Hof Nr.10 der Familie Struck. Seitdem bewirtschaftet die Familie Struck die heutige Betriebsstätte.

 

Der Betriebsleiter Heinrich August Wilhelm Struck heiratet 1891 Dorothee Margarethe Elisabeth Müller aus Vinstedt und erbaut dann ein Jahr später das heutige Wohnhaus. Zwei weitere Generationen lebten und arbeiteten nun auf dem Betrieb. Im 2. Weltkrieg stand 1945 auch Barum unter starkem Beschuss. Viele Gebäude brannten nieder, so auch die Wirtschaftsgebäude der Familie. Lediglich das Wohnhaus konnte schwer beschädigt gerettet werden. 

In den Nachkriegsjahren fand ein mühsamer Wiederaufbau der Hofstelle statt.  Heinrich Henry Karl Wilhelm Struck, Enkel des Wohnhauserbauers, hat nach seiner Rückkehr aus mehrjähriger Kriegsgefangenschaft gemeinsam mit seiner Mutter und Witwe Alwine Helene Bertha Struck Großartiges geleistet. Der Viehstall wurde wieder aufgebaut, eine neue und deutlich größere Scheune errichtet sowie eine Scheune auf der gegenüberliegenden Straßenseite erworben und zur Kartoffellagerung umgebaut. Damit begann auch der Kartoffelanbau für den Betrieb an Bedeutung zu gewinnen.

1950 heiratete Wilhelm Heinrich Henry Karl Struck sen. Seine Frau Ilse, geborenen Fricke, aus Barum. Es wurden die drei Kinder Margret (1951), Wilhelm jun. (1955) und Marlene (1956) geboren.

 

Bei einem tragischen Betriebsunfall kam Wilhelm Struck sen. 1978 zu Tode. Im Alter von 23 Jahren übernahm Wilhelm jun. nun die Leitung des Betriebes. Nachdem bereits in den sechziger Jahren die Milchviehhaltung aufgegeben wurde, verließen 1980 auch die Schweine für immer den Hof. Als reiner Ackerbaubetrieb mit Speisekartoffeln, Zuckerrüben und Getreide  setzte die Familie die Bewirtschaftung auf rund 60 ha Ackerfläche fort. 

1982 heiratete Wilhelm jun. seine Frau Regina, geborene Behne, aus Gollern. Es kommen ihre drei  Kinder Michael, Gerrit und Jennifer auf die Welt. Weitere Umbaumaßnahmen folgten. So entstand aus dem Schweinestall ein weiteres Kartoffellager Anfang der 90er Jahre. 1997 investierte der Betrieb in eine Sortier- und Abpackanlage in der Hofscheune. Die Direktvermarktung der Speisekartoffeln wurde nun endgültig das wichtigste Standbein für die Familie Struck.

Nach fünf Jahren  an der Georg- August Universität in Göttingen schloss Gerrit sein Studium der Agrarwissenschaften im Jahr 2011 mit dem Titel „ Master of  Science“ ab. Es folgte noch ein Jahr Weiterbildung durch die Deutsche Landwirtschaftliche Gesellschaft. Danach gliederte Gerrit sich in das Betriebsgeschehen ein.

 

Im Jahr 2015 fand die Hofübergabe statt. Seitdem leitet Gerrit Struck den Betrieb der Familie in 5. Generation auf der heutigen Hofstelle. Unter seiner Regie erfolgte 2017 ein weiterer Umbau der Hofscheune in ein isoliertes Kistenlager für die Lagerung der Speisekartoffeln verschiedenster Sorten. Etwa 90 ha an Eigentums- und Pachtflächen werden aktuell beackert.